ALLES ÜBER DIE ENTSTEHUNG VON ZUCHTPERLEN

Perlen die edlen Schätze der Meere:

Schmuck gehört zum Persönlichkeitsbild der modernen Frau. Er ist Ausdruck ihres Stils, reflektiert Stimmungen und Anlässe. Er ist Abschluß und Vollendung jeder Garderobe.

Ob nun der Stil der Mode verspielt oder konservativ ist, exzentrisch oder sportlich-leger, immer sollte ein Ring, Armband, Collier oder Clip diesen Stil aufgreifen und harmonisch ergänzen.

Der Perlenschmuck ist für diese Aufgabe fast einzigartig favorisiert. Kaum eine Richtung der Mode ist denkbar, wie ausgefallen sie auch sein mag, dass Perlen dieses Spiel nicht mit tragen würden. Immer verbreiten sie einen Flair der Kostbarkeit, sind sie von eigener Ausstrahlung.

Seit es Perlen gibt - wir wissen hiervon seit 4500 Jahren- , waren sie als kostbare Juwelen gesucht und begehrt.
Hierbei hat sich nichts geändert, wenn auch die Natur- oder Orientperle, die zu finden ein Zufall blieb, in den Schatten der wundervollen Zuchtperlen geriet.
Es ist dem Erfolg der modernen Wissenschaft zu verdanken, dass sich immer mehr und interessante Zuchtperlen kultivieren ließen, und der Reichtum an Farben, Formen und Größen weit über alles hinausgeht, was in den kühnsten Träumen einmal vorstellbar war.

Mit dieser Vielfalt war die Voraussetzung für ein Perlendesign gegeben, und konnte um die Phantasie des Gestalters bereichert werden. Noch nie, so dürfen wir sagen, war der Perlenschmuck von größerer Schönheit und Eleganz als in unserer Zeit. Noch nie boten sich mehr Möglichkeiten für eine ganz persönliche Wahl.

Man muß sich von der Schönheit der Perlen verzaubern lassen, um die Verzauberung zu erleben, die sie bewirken.
Es ist ihre Natur, der sanfte, leicht - irisierende Schimmer ihrer Perlhaut,
der ihr den Namen „ Schmeichlerinnen „ im wahrsten Sinne des Wortes eingetragen hat.
Perlen lieben die Lebendigkeit und Wärme der Haut. Fast möchte man sagen, dass sie erst auf der Haut zu leben beginnen.

Der Fachmann hat für dieses einzigartige Phänomen einen eigenen Ausdruck. Er spricht vom LÜSTER , wenn er diese besondere Ausstrahlung bezeichnen will.

Nachstehend möchten wir Ihnen nun in Form von Bildern und kurzen Textbeiträgen die Entstehung und Vielfalt der Perlen erläutern.

Entstehung der echten Perle

Bild 1: Ein Fremdkörper, Parasit usw. dringt zufällig in die Auster ein und setzt sich zwischen Schale und Mantel fest.

Bild 2: Um ihr zartes Fleisch zu schützen, sondert die Auster Perlmutter ab. Die Ablagerung des perlenerzeugenden Stoffes wird konzentrisch rund um diesen Parasiten erfolgen. In den meisten Fällen verschwindet der Parasit vollständig oder er wird ausgeworfen. A Fremdkörper. B Mantel der Auster. C Absonderungsdrüse. D voll entwickelte Perle.

Bild 3: Dies erklärt, dass die echte Perle, die edelste aller Perlen, aus Zufall geboren, bis in ihr Innerstes aus Perlmutter besteht.

Entstehung der Zuchtperle

Bild 1: Im Unterschied zur echten Perle wird die Bildung der Zuchtperle künstlich hervorgerufen.

Bild 2: Hier wird der Fremdkörper von Menschenhand in das Weichtier eingeführt. Dieser Fremdkörper ist im allgemeinen ein Perlmutterkern. Diese Technik wurde anfangs dieses Jahrhunderts ausgearbeitet.

Bild 3: Die Auster wehrt sich gegen diesen Eindringling, umgibt ihn mit Perlmutter und formt auf diese Weise eine Zuchtperle. A Perlmutterkern. B Mantel der Auster. C Absonderungsdrüse. D voll entwickelte Zuchtperle.

Bild 4: Die Zuchtperle hat von außen gesehen die gleichen Eigenschaften wie die echte Perle, aber sie hat sich um einen Kern herum geformt, welcher nicht die gleiche konzentrische Struktur aufweist.

Entstehung der Zuchtperle

Bild 1: Aus Spezialglas, welches Blei und Email enthält, werden kleine Kugeln geformt. Es gibt verschiedene Verfahren zur Erzeugung des Glaskerns: mit dem Schmelzrohr, durch Drehen, Gefrieren usw.

Bild 2: Dann wird ein Lack zubereitet, dessen Grundbestandteil Fischschuppen sind. Diese Schuppen werden verfeinert und mit Lösungsmitteln vermengt. So erhält man die Glanzessenz - Bindemittel, Klebstoffe.

Bild 3: Es genügt nun, den Glaskern mehrmals in ein aus Glanzessenz, Lösungsmittel, Farbstoff usw. gemischtes Bad zu tauchen, um eine Imitationsperle zu erzeugen.

Bild 4: Je nach Qualität der Perle, die man herzustellen wünscht, kann dieser Tauchprozeß beliebig oft wiederholt werden. Von der Mitte nach außen: Glaskern - Lackschicht, erstes Bad - Lackschicht, zweites Bad (und so fort, je nach Anzahl der Schichten).

Anhand der oberen Tabelle sieht man die Entstehungsabläufe von „ echten Perlen „ , über die „ Zuchtperlen „ , bis hin zu den sogenannten „ Laborperlen „.

Naturperlen sind selten zu findende Kostbarkeiten- geboren im Meer, gebildet von Austern.
Hin und wieder, wenn ein Fremdkörper in eine Auster eindringt und sie ihn nicht ausstoßen kann, umhüllt sie ihn zu ihrem Schutz rundum mit einer Perlmuttschicht.

Im Lauf der Zeit entsteht dadurch eine natürliche Perle – als Zufall im Naturgeschehen.

PERLENZUCHT BRAUCHT GESCHICKLICHKEIT SORGFALT UND VIEL ZEIT

Zuchtperlen höchster Qualität werden nur von vollkommenen Austern gebildet.
Die Zucht einer Perle erfolgt durch das Einsetzen eines oder mehrerer Kerne ( aus der Schale einer Mississippi Muschel geschliffenen Kugel ) in die Mutterauster. Zusätzlich wird ein Stück aus dem „ Mantel „ genannten Gewebe, das perlmuttbildende Zellen enthält, hinzugefügt.

Die Größe des einzusetzenden Kernes, der den späteren Perlendurchmesser maßgeblich bestimmt, hängt von der körperlichen Stärke der jeweiligen Auster ab.
Wenn alle Bedingungen erfüllt sind, bildet die Auster, aus dem Gewebestück, einen „ Sack „ um den Kern, der dann die einzelnen Perlmuttschichten um diesen bildet.

Nur speziell geschulte Fachleute können diesen sensiblen Eingriff durchführen, da die Austern oft auf Umwelteinflüsse empfindlich reagieren.

Entstehung der Zuchtperle

Bild 1 + 2: Die obigen Abbildungen zeigen die Entwicklungsstufen, die die Auster vom ersten Monat bis ins dritte Lebensjahr durchläuft. Je nach Große der gewünschten Perle bleibt die Auster während zwei bis fünf Jahren ins Meer getaucht.

Bild 3 + 4: Die Bildungszeit einer hochwertigen Perle ist sehr lang, da sie von der Dicke der Perlschicht, die den in die Auster eingeführten Kern umgibt, abhängig ist.

Entstehung der Zuchtperle

Bild 1: Schnittbild einer echten Perle, auf welchem man die verschiedenen konzentrischen Schichten aus Perlmutter um den zufällig in die Auster gedrungenen Fremdkörper erkennt.

Bild 2: Schnittbild einer Zuchtperle. Der Kern mit Parallelschichten und die Perlmutter, die ihn in konzentrischen Schichten umgibt, unterscheiden sich klar voneinander, kennt.

Bild 3 + 4: Um eine echte Perle von einer Zuchtperle zu unterscheiden, verwendet man Röntgenstrahlen. Auf den obigen Bildern ist ersichtlich, dass die echte Perle (rechts) ganz aus Perlmutter besteht, während die Zuchtperle (links) aus einem von Perlmutter umgebenen fremden Kern besteht.

Unter guten Bedingungen bildet die in ihre Umwelt zurückgesetzte Auster schon nach zwei Wochen den beschriebenen Perlensack. In diesem wächst dann im seltenen Idealfall eine vollkommene Zuchtperle. Bis zur Ernte vergehen insgesamt 5-6 Jahre.

PERLEN bestehen zu 91,5 % aus Perlmuttsubstanz und zu 3,83 % aus anderen organischen Substanzen ( Rest: Wasser und andere Bestandteile).
Wie bereits erwähnt reagieren diese hochempfindlichen Meerestiere auf äußere Einflüsse, und stoßen die eingesetzten Kerne ( Fremdkörper ) wieder ab.
Ein Teil der Ernte wird als unbrauchbar dem Meer zurückgegeben. Nur ein bis zwei Prozent der geernteten Zuchtperlen sind vollkommen.
So sind Zuchtperlen- ebenso wie Naturperlen wunderbare Geschenke der Natur.

UNTER DEN ZUCHTPERLEN GIBT ES DREI HAUPTGRUPPEN:

  1. AKOJA-ZUCHTPERLEN
  2. SÜDSEE_ZUCHTPERLEN
  3. SÜßWASSER_ZUCHTPERLEN

Farben und Herkunft der Zuchtperlen + Formen

Bild 1 + 2: Ein ungeübtes Auge kann sechs Farben unterscheiden: weiß, rosa, creme, rosa creme, grau, schwarz gefärbt. Japan ist das Land, welches am meisten Zuchtperlen erzeugt. Die schwarzen Perlen stammen fast immer aus Australien und Polynesien. Die echten Perlen stammen in der Regel vom Persischen Golf, aber es gibt auch Fischereien in Australien, Tahiti, Mexiko, Venezuela und auf Ceylon.

Bild 3 + 4: Am teuersten sind runde oder sphärische Perlen von vollkommener Regelmäßigkeit, da sie sehr gesucht sind; am seltensten werden birnenförmige Perlen geborgen. Perlen mit unregelmäßigen Formen werden Barockperlen genannt. Es gibt zudem Perlen, die je nach ihrem Aspekt Benennungen wie Knopfperlen, Birnperlen, Faßperlen usw. tragen.

Wie bestimmt man den Wert einer Zuchtperle?

Bild 1: Perlen werden in Millimetern gemessen; das kleinste Maß ist 3 mm, das größte 11-1 V/2 mm. Der Wert der Perle wird ebenfalls nach Gewicht gemessen. Man verwendet dafür den Ausdruck «Karat». Ein Karat wiegt ein fünftel Gramm.

Bild 2: Die vollendete Form einer Perle ist bei der Bestimmung ihres Preises ein wichtiges Element, aber die hohe Perlqualität der Exemplare in Barockform kann den Preis ebenfalls beeinflussen.

Bild 3: Der Glanz und die Farbe fallen bei der Wertbestimmung ebenfalls in Betracht.

Bild 4: Die vollkommene Zusammenstellung nach Größe, Form Farbe und Glanz erhöhen den Wert einer Perlenkette oder eines Armbandes.

Die erste, vollkommene Züchtung einer Perle, es handelte sich um die Akoja-Zuchtperle, gelang in den zwanziger Jahren nach jahrzehntelangen Versuchen. Diesen waren bereits seit dem achtzehnten Jahrhundert wissenschaftliche Experimente vorausgegangen. Schon im 13. Jahrhundert sollen in China die ersten Perlen gezüchtet worden sein, indem man halbrunde Kerne oder kleine Buddhafiguren zwischen Schale und Mantel pflanzte. 1907 werden in Japan die ersten Versuche zur Herstellung von Zuchtperlen und Gewebeteil gemacht. Als Vater der Zuchtperlen gilt der Japaner Kochiki Mikimoto der jedoch „ nur „ die schon vor ihm in Japan bekannte Perlenzucht vervollkommnete und sich besonders bei der Aufzucht der Muscheln und der Erhaltung der Muschelbänke Verdienste erwarb.

Die Muschelart, die heute überwiegend zur Perlzucht verwandt wird, heißt AKOJA. Ein runder Kern aus Süßwasserperlmutt, gewonnen aus der Schale einer Mississippi-Muschel, wird in das Bindegewebe einer Muschel eingepflanzt, zusammen mit einem kleinen Stück fremden Gewebemantels. Die Operation muß in kurzer Zeit erfolgen, damit das Gewebe lebend in die Muttermuschel gelangt. Die Muttermuschel wird mit einer Spezialzange geöffnet und festgeklammert. Mit geschickten Einschnitten werden mit einem „ Kernlifter“ die Kerne eingesetzt, einer in den Muschelfluß, der andere zwischen Haut und Leber. (siehe Bild oben ) Danach werden die Einschnitte geglättet, die Muschel verschlossen und in Meerwasser gelegt.

Die Perlenernte findet meist in den Wintermonaten statt, da dann Lüster und Farbe am schönsten sind. Nur etwa 20-25% der behandelten Muscheln liefern Perlen, die werden gewaschen, farblich und nach Größen sortiert, gebohrt und auf Fäden aufgezogen. Nach eingehender Kontrolle gehen diese dann durch ein staatliches Büro und werden für die Ausfuhr in alle Welt vorbereitet.

Dieser Kurzbericht soll aufzeigen wegen Anstrengungen unternommen werden müssen, bis dieses wunderschöne Naturprodukt von der Entstehung bis an den Verkaufspunkt gelangt, an dem Sie verehrter Kunde es ansehen können, Freude und Gefallen finden um es irgendwann ihr Eigen nennen zu dürfen.

Über weitere Perlenarten werden wir in den nächsten Warenkunde Berichten informieren.